Die AG Witke stellt sich vor
Prof. Dr. Walter Witke
Geschäftsführender Direktor
3.005
Karlrobert-Kreiten-Str. 13
53115 Bonn
Forschungstitel
Die Zellen in unserem Körper wandern während der Embryonalentwicklung und bei der Bildung von Organen über große Strecken. Alle Körperzellen erhalten sich diese dynamischen Eigenschaften im Körper von Erwachsenen und nutzen sie in physiologischen Vorgängen, die Gewebeplastizität erfordern, wie z.B. Regeneration, Immunreaktionen, oder Lernen und Gedächtnis. Pathologische Veränderungen der als ‘Zellmigration’ und ‘Zellmotilität’ zusammengefassten Eigenschaften tragen zu Entwicklungsstörungen, Krebsentstehung, und neuronalen Erkrankungen bei. Unsere Arbeitsgruppe untersucht die molekularen Grundlagen der Zellmotilität und die Signalwege, welche auf der Ebene des Zytoskeletts Bewegung kontrollieren. Details dazu finden sich unten in den Forschungsprojekten der Arbeitsgruppenleiterinnen.
Dr. Christine Gurniak-Witke
Wissenschaftliche Mitarbeiterin
3.004
Karlrobert-Kreiten-Str. 13
53115 Bonn
Forschungstitel
Um Zellen zu bewegen ist ein dynamischer Auf- und Abbau des Aktinzytoskeletts essentiell. Die Familie der Cofilin/ADF Proteine erfüllt genau diese Funktionen. Wir konnten durch genetische Untersuchungen zeigen, dass Cofilin/ADF Proteine unverzichtbar sind und es bei Mutationen z.B. zu Myopathien, Immunschwäche und neuronalen Entwicklungsstörungen kommen kann. Eine besondere Art der Zellbewegung, die EMT (Epithelial Mesenchymal Transition), wird durch Cofilin/ADF Proteine kontrolliert. EMT-ähnliche Prozesse spielen bei der Metastasenbildung eine wichtige Rolle und gezielte Inhibierung von Cofilin/ADF Proteine könnte einen Ansatz bieten, um diesen Prozess bei Krebsentstehung zu unterdrücken.
Dr. Pietro Pilo Boyl
Wissenschaftlicher Mitarbeiter
3.004
Karlrobert-Kreiten-Str. 13
53115 Bonn
Forschungstitel
Die Profiline 1 bis 3 sind kleine Proteine (15 kDa) mit großer Wirkung. Eine Funktion ist das Wiederaufladen von Aktinmonomeren mit dem Energieträger ATP, um diese anschließend quasi als ‘Treibstoff’ für die Zellbewegung zur Verfügung zu stellen. Dabei sind die von Profilinen ‘angetriebenen’ Zellbewegungen faszinierend unterschiedlich. So ist zum Beispiel die Reifung von Spermien von Profilinen abhängig, aber auch die höheren Funktionen im Gehirn. Mutationen im Profilin 2 führen im Mausmodell zu Verhaltensmustern, die dem Autismus Spektrum Disorder Syndrom (ASD) beim Menschen sehr ähneln. Unsere aktuellen Arbeiten beschäftigen sich mit Mutationen der Profiline beim Menschen und den assoziierten Erkrankungen.